Podologen können Heilpraktiker werden


Und täglich grüßt das Murmeltier… Wieder einmal ein Gerichtsurteil zum Nachteil der Heilpraktikerschaft:

In Thüringen hat das Oberverwaltungsgericht aktuell entschieden, dass auch Podologen Zugang zum Heilpraktikerberuf erhalten. Ihnen sei – beschränkt auf Heilbehandlungen des Fußes – die Tätigkeit als Heilpraktiker zu gestatten. Hiermit wird das Heilpraktikergesetz weiter „atomisiert“. Das HeilprG hatte ursprünglich die Intention, dem Bedürfnis der Bevölkerung nach naturheilkundlichen Behandlungsformen Rechnung zu tragen. Es war nicht dazu gedacht, Gesundheitsberufen den direkten Patientenkontakt – ohne ärztliche/heilpraktische Verordnung – zu ermöglichen. Sektorale Heilpraktikererlaubnisse fügen dem Berufsbild des allgemeinen Heilpraktikers Schaden zu. Einzige Ausnahme ist der Heilpraktiker für Psychotherapie, welcher ebenfalls auf dem Bedürfnis nach alternativen Heilverfahren beruht.

Die „letzte“ Hoffnung ruht jetzt auf dem Bundesverwaltungsgericht, welches sich Ende des Jahres zu dieser Frage äußern wird. Es ist nicht Aufgabe der Rechtsprechung, die Kompetenzen der Gesundheitsberufe zu erweitern. Vielmehr ist es eine Aufgabe der Gesetzgebung, einen möglichen direkten Patientenkontakt in den jeweiligen Berufsgesetzen zu regeln. Aber bislang bleibt der Gesetzgeber passiv und überlässt diese Aufgabe den Gerichten – zum Nachteil des Heilpraktikers.

5 Kommentare zu “Podologen können Heilpraktiker werden

  1. Ursula

    Für mich sind diese Berufsgruppe keine Konkurrenz,
    unfassbar jedoch, dass wir Heilpraktiker so gebrandmarkt werden.

  2. Durus

    Als Heilpraktikerin bin ich seit vielen Jahren in der Heilkundeausübung der medizinischen Fußpflege tätig und arbeite viel mit Podologen zusammen. Das Grundproblem ist die Ausbildung und die Berufsbezeichnung Podologe. In fast allen europäischen Ländern bedarf es für diese Berufsbezeichnung ein medizinisches Studium. Erst seit 2002 gibt es das Podologengesetz um sich vom klassischen Fußpfleger abzugrenzen. Podologen streben den sektoralen Heilpraktiker an, damit sie u. a. Rezepte ausstellen und Wundbehandlungen durchführen dürfen. Im Grunde liegt das Problem bei der Berufsausbildung des Podologen.

  3. Paula

    Liebe Kollegen,
    ich finde diese Beiträge ja gut und schön. Erst Pys.-Therapeuten, die unbedingt den sektoralen HP wollen, weil sie dann Patienten so aufnehmen dürfen ohne Rezept. Jetzt die Podologen – > alle wollen ohne sich auf die Schulbank zu setzen einfach HP werden. Wir werden von der Presse Gott wie weiß beschimpfst, wir dürfen von Landesverwaltungen dies oder das nicht, wenn ein Votum ins Haus flattert und das wir dazu Stellung beziehen müssen. Wann hört dies endlich auf, einfach unseren Berufsstand zu missbrauchen., Wir sitzen Abends und bilden uns weiter und versuchen unseren Patienten zu helfen. Eigentlich frag ich mich doch hier, wo kommen endlich mal die Beschwerden von den Ärzten, wieso wollen Podologen Rezepte ausstellen, dafür gibt es Ärzte die den rosa Schein ausstellen und mir kann kein Mensch sagen, wenn ein Podologen mit dem Arzt richtig kommuniziert, dass der Arzt nicht ein rosa Rezept ausstellt. Ich bin Fassungslos über diesen Zustand.

  4. NEOVAHL

    EIn Heilpraktiker nur für die Füße? Warum dann nicht auch ein Heilpraktiker nur für die Kniescheiben oder nur für das Gesicht vorne ohne Hinterkopf? Es ist aus meiner Sicht ein Armutszeugnis für „Kollegen“, die nicht in der Lange sind die volle Heilpraktikerüberprüfung abzulegen.
    Oft suggerieren sektorale Heilpraktiker (m/w), dass sie Spezialisten sind. Heilpraktiker für…….. Das sind sie nicht. Sie sind Schmalspur-Therapeuthen. Es müsste heißen Heilpraktiker nur für….. oder beschänkt auf………. Hinzu kommen noch die selbsternannten Heiler ohne irgend eine Zulassung und Prüfung die Yoga, Massagen, Klangschalen, medizinische Beratung, Lebensberatung u.s.w anbieten und einen grauen Markt bedienen. Wenn die dann Fehler machen oder ihre Grenzen überschreiten heißt es dann fälschlicherweise die Heilpraktiker sind eine Gefahr fürdie Patieneten. Dahinter steckt System. Ich habe von 1982 bis 1985 eine 3-jährige Vollzeitausbildung an der damaligen Norddeutschen- Heilpraktiker-Fachschule in Hamburg gemacht. Es war eine Einrichtung des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker e.V. FDH – damals Deutsche Heilpraktikerschaft e.V.). Das war nicht billig, aber hat sich gelohnt. Heilpraktiker nur für die Füße? NEIN DANKE! Ihr könnt Euch nennen wie Ihr wollt, aber nutzt bitte nicht unsere Berufsbezeichnung Heilpraktiker als legales Schlupfloch !!

  5. Monika

    Das viele Podologen sauer sind ist doch klar, versprach man Ihnen doch durch Ihre hochwertige Ausbildung und Staatsexamen eine gesetzlich vorgeschriebene Anerkennung.
    Leider ist dies völlig in die Hose gegangen. Gut dass Sie heute auch ein Studium ablegen können, die Med. Fusspfleger konnten sich spezialisieren.

    Ich finde dies ist weitgehend gelungen. Zwischen der Ärzteschaft und die Podologen gab es ein riesiges KommunikationsProblem. Dort grasierte auf beiden Seiten Unwissenheit und Unverständnis, schade!

    Ich hoffe auf Respekt und Neidlosigkeit unter den Gesundheits- und Pflegeberufen, zum Schutz des Patienten. Schlechte Behandlungen gibt es in allen Sparten und vor allem Neid und Gier.

    Die Hoffnung auf Synkronisation bleibt
    Monika S. Heil-Pflegekundige

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